Reisebericht der Familie Tuchscherer vom „Neusiedler See“
Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Ein Sprichwort, das sich für mich und Helene absolut bewahrheitet hat. Mit unserem Boot, einer Sun Fast 20, und Sohn Thomas mit Familie haben wir zwei schöne Wochen am Neusiedler See genossen. Was diese Zeit zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, war dabei die Gastfreundschaft des SCNW, eines Yachtclubs am Neusiedler See. Aber der Reihe nach:
2014 nahmen wir den ersten Anlauf, um das Revier am Neusiedler See zu erkunden. Aber wir hatten zu spät mit den Planungen begonnen und mussten den Törn deshalb aufs folgende Jahr verschieben. Der erste Kontakt mit dem SCNW kam im Januar 2015 zustande, als ich mich bei ihm über das Revier und die Nutzungsbedingungen kundig gemacht (Stichwort: Stellplatz, Platz für Trailer, Möglichkeiten zum Slippen, ….) habe. Dabei erwies sich der Obmann des SCNW, Helmut Jungherr, von Beginn an als ausgesprochen hilfsbereit. Schon nach wenigen Mails bot er uns zum Beispiel das „Gastrecht“ an, das heißt, er wies uns im Namen seines Vereins für die Zeit vom 14.-28.08. einen Liegeplatz für unser Boot am Clubgelände des SCNW zu –inklusive der Möglichkeit, die Duschen und Toiletten des Vereins zu nutzen und unseren Trailer zu parken.
Voller Vorfreude machten wir uns im August deshalb auf den Weg an den Neusiedler See. Vor Ort wurden unsere Erwartungen dann in allen Belangen bestätigt! So half uns Helmut Jungherr persönlich beim Bootsaufbau. Außerdem organisierte er auch gleich den Kontakt mit dem Hafenmeister, Herrn Sattler. Wir konnten unser Boot also ganz stressfrei in diesem uns fremden Revier erstmals zu Wasser lassen.
Nach dem erstmaligen Slippen unseres Bootes segelten wir gleich zur Fahrrinne, die zum Gelände des SCNW führt. Dabei durften wir mit einer Besonderheit des Neusiedler Sees , seine Wassertiefe, Bekanntschaft schließen. Die Einfahrt in den Schiffskanal zum SCNW hat an einer Stelle eine Untiefe – geschätzte 30 cm Wassertiefe – die uns einige Manöverversuche gekostet hat, bis wir uns in der Fahrrinne, dem Schiffskanal, – landeinwärts – zum Gelände bewegen konnten. Aber nach wenigen Tagen hatten wir für solche Manöver genügend Routine und wir fühlten uns wie alte Hasen in diesem Revier.
Als wir das Clubgelände erreicht hatten, nahm uns gleich die Hafenmeisterin des SCNW, Sylvia Eigner, in Empfang. Sie wies uns unseren Bootsliegeplatz zu und versorgte uns mit vielen praktischen Tipps rund ums Revier, den Strand und der Infrastruktur des Clubs. So begannen diese zwei „Seglerwochen“ in einem besonderen Revier in der Fremde schlicht und einfach perfekt.
Wir waren fast jeden Tag auf dem Wasser und haben diesen riesigen See in einigen Teilen gut kennenlernen können. Was uns auffiel war, dass bei starkem Südwind,
der Nordteil des Sees, an Wassertiefe gewann. Diese Wasserverschiebung war richtig erlebbar. Der Wasserspiegel stieg im Hafen bis zu 20 cm über Normalpegel. Aber dies sollte jeder selber erleben, um es abschätzen zu können.
Nach unseren Törns konnten wir uns in der Clubanlage des SCNW frisch machen und uns dann in das „Après-Sailing“ begeben. Wir zum Beispiel immer wieder mal in der „Mole-West“, einem schönen Strandlokal direkt am See, in dem wir dann den Tag ausklingen ließen. Mehrmals wurden wir auch von unseren Gastgebern vom SCNW, Sylvia Eigner und Helmut Jungherr in das schöne, neben der „Mole-West“ befindliche Lokal „Da Marco“, begleitet.
So war es kein Wunder, dass die Zeit wie im Flug verging. Zum Dank für die außerordentliche Unterstützung des SCNW habe ich es mir zum Schluss nicht nehmen lassen, einen Wimpel unseres RSB e.V. mit dem SCNW zu tauschen. Ebenso habe ich unser Revier, den Brückelsee, für einen Kurzurlaub bzw. einen Gegenbesuch empfohlen. Die Gastfreundschaft des SCNW sollte dabei für uns der Maßstab für die Betreuung unserer Besucher sein. Ich freu mich schon drauf.
Werner Tuchscherer, Dezember 2015
PS:
Einige Bilder vom Urlaub am Neusiedler See sind auf der Homepage eingestellt und lassen unsere Impressionen auch sichtbar werden.